BIO
FORMAFANTASMA
Andrea Trimarchi (1983) und Simone Farresin (1980), die beide 2009 an der Design Academy in Eindhoven ihren Abschluss machten, bilden das italienische Desigernduo Formafantasma.
Das in Amsterdam ansässige Studio beschäftigt sich mit der Rolle des Designs im volkstümlichen Handwerk, im Verhältnis zwischen Tradition und lokaler Kultur, im kritischen Ansatz der Nachhaltigkeit und in der Bedeutung von Objekten als kulturelle Vektoren.
Die Praxis des Designs wird zu einer Brücke, die den Dialog zwischen Handwerk, Industrie, Objekt und Anwender ermöglicht. Ihre Entwürfe gehen oft von einfachen Naturelementen aus. In den Händen und Köpfen von Formafantasma entwickeln sich Grundelemente zu einem ländlichen, fragilen, detailreichen, präzisen und puren Design.
Formafantasma versteht sich als eine Brücke zwischen Handwerk, Industrie, Kunstobjekt und Anwender, stets darum bemüht, die auf Forschung ausgerichtete Praxis mit der Designindustrie im weitesten Sinne zu verbinden.
Strata
Anlässlich der IMM Köln 2016 präsentierten Alcantara & DAMN° das Event „Touching Tales, The Alcantara Experience‟. Für dieses besondere Projekt im Zeichen der Haptik und des Zeitgeists wurden vier talentierte unabhängige Designstudios eingeladen, mit diesem außergewöhnlichen Material zu „experimentieren‟ und neue, überraschende Installationen zu kreieren, die dem Publikum in Köln vorgestellt wurden.
Dazu gehörte die Installation von Formafantasma, die in den stimmungsvollen Räumen des Kunsthauses Rhenania am Rheinauhafen, einem herrlichen Veranstaltungsort mit Blick auf den Rhein, inszeniert wurde. Das italienische Duo Formafantasma präsentierte das Projekt Strata, das die Vielseitigkeit und Stärken von Alcantara hervorhob und eine Reihe einfacher Elemente schuf, die zu verschiedene Anwendungen für das Material anregten und den Kontrast zu anderen natürlichen Elementen wie Marmor, Metall und Stein betonten.
Formafantasma. Nervi in the making.
2019 fiel der Startschuss für die zweite Veranstaltung des Projekts Studio Visit/Projekt Alcantara – MAXXI, bei dem sich dieses Jahr das italienische Designerduo Formafantasma mit dem genialen Pier Luigi Nervi konfrontierte. Nach Durchsicht der MAXXI Architettura-Archive beschlossen Trimarchi und Farresin, sich mit dem Werk von Pier Luigi Nervi auseinanderzusetzen und das Projekt „Nervi in the Making‟ vorzustellen, das Domitilla Dardi, Kuratorin für das Design des MAXXI, kuratiert wird.
Die beiden Designer erforschten im Archiv Nervi, unbestrittenen Meister in der Konstruktion von Ferrozementwerken, um seine Arbeit über die Materie gänzlich zu verstehen; dabei entdeckten sie neue, unerwartete Analogien zu einem scheinbar sehr unterschiedlichen Material wie Alcantara.
„Struktur ‒ erklärt das Duo Formafantasma – ist das Schlüsselwort, das die beiden Materialien mehr als jedes andere vereint. Nervi hat mit beeindruckender Forschung, bestehend aus Versuchen, Experimenten und Berechnungen gezeigt, welche Errungenschaften Beton mit sich bringen kann. Auf Grundlage seiner zukunftsweisenden Arbeit wurde in Italien in den letzten sechzig Jahren gebaut. Wir haben uns Alcantara mit einer ähnlichen Geisteshaltung genähert und sein breites Anwendungspotenzial untersucht. Aber vor allem haben wir damit experimentiert, was Alcantara zu einem einzigartigen Material macht: es scheint von einer Art künstlicher Intelligenz gesteuert zu sein, die das Material unglaublich anpassungsfähig macht.‟
Das Ergebnis ist eine Installation, die eine zugleich physisch und mental verschachtelte Umgebung nachbildet, um davon zu erzählen, welche Bedeutung ein Material für die Arbeit eines Konstrukteurs haben kann.